Amalienpraxis Karlsruhe - MBSR

MBSR - Was ist das?

Der amerikanische Molekularbiologe Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn hat sein Training für mehr Achtsamkeit im Leben „Mindfulness based stress reduction“ genannt und sich dafür eingesetzt, dass die Achtsamkeitspraxis in Medizin und Gesellschaft Akzeptanz fand. Stress ist alles, was uns drückt und zieht, das, was an uns zerrt, uns bedrängt, kurz, Dinge, die uns belasten, weil wir meinen, sie nicht beeinflussen zu können. Doch bei genauem Hinsehen, finden sich doch viele Möglichkeiten, einen Akzent anders zu setzen oder auch eine Einstellung zu hinterfragen.

Achtsamkeit bringt mehr Licht in unser Leben. Verbindungen von Gefühlen und Handlungen werden beleuchtet und dadurch entsteht Raum für neue Wege des Denkens, Fühlens und Handelns. Achtsamkeit entwickeln heißt Innehalten, einen Moment der Ruhe und Stille einschieben in den eilenden Prozess unseres Lebens. „Unter allem, was die Dinge endet und was die Dinge anfängt, gibt es nichts Herrlicheres als das Stillehalten“(Shu Goa). Geschwindigkeit herauszunehmen, Zeit für den Augenblick zu gewinnen, sehen zu lernen, wo Belastung durch Stress beginnt, und Möglichkeiten kennen zu lernen, wie wir neu und anders damit umgehen können – das ist der Sinn eines MBSR-Kurses.

Häufige "Nebenwirkungen" sind eine höhere Fähigkeit zum Entspannen, Gelassenheit, Humor, Heiterkeit, Lebensfreude, Selbstbewusstsein ...

Dr. Claudia Haarbeck

Geboren 1950. Aufgewachsen in Bückeburg in Niedersachsen.
Studium der Naturwissenschaften, Promotion. Berufsausübung in Forschung und Wissenschaft.

Zehn Jahren lang ehrenamtliche Begleiterin in suizidalen Krisen und als Trauerbegleitung im Arbeitskreis Leben Karlsruhe (AKL). Fortbildungen im Bereich Depression, Trauma und Trauer.

MBSR-Ausbildung bei Rüdiger Standhardt vom Giessener Forum. Mitglied und Senior Teacher im MBSR-MBCT Verband. Mitglied in der Karlsruher Initiative gegen Depression.

Schon während meines Studiums besuchte ich meinen ersten Kurs in Achtsamkeitsmeditation. Diese Meditationspraxis ließ mich nicht mehr los. Ich hatte das Glück von vielen Meditationslehrern lernen zu dürfen wie Jack Kornfield, Carol Wilson, Fred von Allmen, Joseph Goldstein und vielen weiteren, die in Asien zu Meditationslehrern autorisiert wurden. Ergänzt habe ich meine Praxis mit Autogenem Training, Yoga, Feldenkrais und Tai Chi. Die Erfahrung meiner langjährigen Praxis möchte ich weitergeben und allen Mut machen, die ihren Weg bewusst mit Achtsamkeit bereichern wollen.

MBSR-Kurse

Die Kursinhalte werden vermittelt durch geleitete Übungen wie Bodyscan, einfache Yoga-Übungen, Sitz- und Gehmeditation, achtsame Kommunikation im Sprechen und Zuhören, Einzel- und Gruppengespräche, alltagsbegleitende Anregungen und – nicht zu vergessen – durch Schweigen. Der Kurs befähigt dazu, Achtsamkeit in den privaten und beruflichen Alltag zu integrieren.

  1. Woche: Nicht-Urteilen
  2. Woche: Geduld
  3. Woche: Den Geist des Anfängers bewahren
  4. Woche: Vertrauen
  5. Woche: Nicht-Erzwingen
  6. Woche: Akzeptanz
  7. Woche: Loslassen
  8. Woche: Entschlossenheit

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Lust, Balance zu suchen durch Entschleunigung, Stille und Akzeptanz. Der MBSR-Kurs umfasst 8 Wochen mit wöchentlichen Gruppentreffen von 2,5 Stunden, einem Achtsamkeitstag zur Vertiefung der Praxis und der Verpflichtung, täglich 45 bis 60 Minuten eigenverantwortlich Achtsamkeit zu praktizieren.
Bitte zum Kurs bequeme Kleidung und Socken mitbringen.

Meditation

Achtsamkeitsmeditation ist eine gelassene und wohlwollende Wahrnehmung aller Ereignisse, die sich von Moment zu Moment in uns entfalten. In der Stille werden körperliche Empfindungen, Gefühle, Bilder, Vorstellungen, Gedanken in ihrem Entstehen und Vergehen leichter wahrgenommen als im Getriebe des Alltags.

Auf welche Erfahrung wir unsere Aufmerksamkeit richten, ist jedoch nicht wichtig, sondern die innere Haltung des beobachtenden Geistes. Ist er vielleicht darauf aus, etwas zu erleben, etwas zu erreichen oder möchte er vielleicht nur angenehme Erfahrungen machen? Oder stellt er sich gegen die Erfahrung? Es geht um geduldiges Hinschauen mit Achtsamkeit und Verständnis, keine Erfahrung erzwingen wollen, sondern das, was im gegenwärtigen Moment ist, akzeptieren, sich nicht darin verlieren und wieder loslassen.

Der Weg der Meditation zu Erkenntnis ist es, den gegenwärtigen Moment achtsam wahrzunehmen und die Erfahrungen in Körper und Geist zuzulassen, frei von Erwartungen, frei von Wollen, frei von Angst, frei von Vergangenheit und Zukunft.

Wenn wir unseren Geist kennen lernen wollen, gibt es nur eine Möglichkeit, ihn geduldig beobachten und erforschen. Der Geist, der in Kontakt mit dem Geist geht, ein Paradox gleichsam, gleicht einem Gegenstand und seinem Schatten – der Gegenstand kann seinen Schatten nicht abschütteln. Die zwei gehören zusammen. Immer, wenn der Geist die Beobachterrolle einnimmt, berühren wir mit unserem Bewusstsein die Gegenwart, uns selbst im Jetzt. Und das können wir ununterbrochen tun, im Alltag genauso beständig wie in der stillen Zeit der Sitzmeditation.

Im Vordergrund dieses Kurses steht die Übung des offenen Gewahrseins in der Sitz- und Gehmeditation und bei allen Aktivitäten. Wir gehen in Kontakt zu diesen Erfahrungen und lernen ihre innere Natur kennen.

Jeder Meditationsabend hat thematische Schwerpunkte (Motivation, Spiritualität, Hindernisse, Lebendigkeit, Freude, Mitgefühl). Die Meditationen werden angeleitet und es gibt viel Gelegenheit zum Austausch.

Bitte bequeme Kleidung und Socken mitbringen.

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